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Tarotdecks

übersicht über verschiedene Tarotdecks.

Das Visconti Sforza Blatt

Visconti Sforza Tarot - Der Narr
Visconti Sforza Tarot - Der Wagen
Visconti Sforza Tarot - Rad des Schicksals
Abgebildet sind - übertragen auf den Tarot - Der Narr, Der Wagen und Rad des Schicksals. Das Visconti-Sforza-Blatt besteht aus 74 (statt 78) Karten und bildet gewissermaßen den unmittelbaren Vorläufer des Tarot. Die Karten wurden um 1430 für die Mailänder Herzogsfamilien Visconti und Sforza gemalt. Die Bezeichnung "Tarot" existierte zu dieser Zeit noch nicht, und das Deck unterscheidet sich vom späteren Marseille-Tarot vor allem darin, dass die Karten weder eine Bezeichnung tragen, noch nummeriert sind. Ihre Reihenfolge war also beliebig. Es gibt interessante Spekulationen über zwei der vier fehlenden Karten, nämlich über Teufel und Turm. Gab es sie damals noch nicht, oder wurden sie mit Rücksicht auf die vornehme Gesellschaft ausgespart?


Der Tarot de Marseille

Tarot de Marseille - Der Magier
Tarot de Marseille - Der Liebende
Tarot de Marseille - Die Sonne
Abgebildet sind Der Magier, Der Liebende und Die Sonne. Der Tarot de Marseille zählt mit seiner Datierung ins 16. Jahrhundert zu den ältesten vollständig überlieferten Tarotblättern und ist der einzige Tarot, der hinsichtlich seiner Motivwahl - im Gegensatz zu den Versionen des 19. und 20. Jahrhunderts - ohne jeden erklärenden, weltanschaulichen Kontext existiert. Man kann ihn gewissermaßen als den "authentischsten" Tarot bezeichnen, weil er in Leitton und Stil den allerfrühesten Kartenentwürfen noch weitgehend folgt. In der heute erhältlichen Form aber existiert dieser Tarot auch erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Bis zu dieser Zeit schien dieses Deck ein reines Unterhaltungsspiel gewesen zu sein, ohne dass man eine tiefere Bedeutung in den Karten sah. Erst mit Antoine Court de Gébelins Erkenntnissen (1781) änderte sich dies: dieser war der Ansicht, dass der Tarot ein altägyptisches Weisheitsbuch sei.


Der Oswald Wirth Tarot

Oswald Wirth Tarot - Die Päpstin
Oswald Wirth Tarot - Gerechtigkeit
Oswald Wirth Tarot - Der Teufel
Abgebildet sind Die Päpstin (Hohepriesterin), Der Teufel und Gerechtigkeit. Der Oswald-Wirth-Tarot erschien erstmals 1889, bestand derzeit aber nur aus den 22 großen Arkana (Die kleinen Arkana wurden später hinzugefügt). Er unterscheidet sich von dem Marseiller Tarot in einem wesentlichen Punkt: während das Marseiller Deck in seinen Motiven als "neutral" anzusehen ist, weil es in kein weltanschauliches System eingebettet ist, verfolgt der Oswald Wirth Tarot die Absicht, die esoterische Dimension des Tarot "wieder herzustellen". Oswald Wirth (1860-1943), auf den diese Karten zurückgehen, war Mitglied des "Kabbalistischen Ordens des Rosenkreuzes" und Anhänger der Ideen Eliphas Lévis. Lévi nämlich hatte den Tarot mit den 22 Buchstaben des hebräischen Aphabets in Zusammenhang gebracht und meinte, ihn als Schlüssel zu hermetischem Wissen und besonders zur Kabbala entdeckt zu haben.


Der Rider Waite Tarot

Rider Waite Tarot - Der Narr
Rider Waite Tarot - Ritter der Kelche
Rider Waite Tarot - 8 Schwerter
Abgebildet sind Der Narr, Ritter der Kelche und 8 Schwerter. Der Name des Tarotdecks geht zurück auf Arthur Edward Waite (1857-1942) und dessen Verleger namens William Rider. Waite war Mitglied und zeitweise Leiter des esoterischen Ordens "Golden Dawn", dem auch Aleister Crowley angehörte (siehe unten). Geschaffen wurden diese Karten aber von der Künstlerin Pamela Colman Smith und erschienen erstmals 1909. Der Rider-Waite Tarot kann als der "klassische" Tarot unter den modernen Decks bezeichnet werden: die meisten Einführungen seit dem allgemein erwachten Interesse an Tarot beziehen sich auf ihn. Das mag seinen Grund nicht zuletzt darin haben, dass dies der erste Tarot war, bei dem auch die Illustrationen der kleinen Arkana über eine Situationsdarstellung zur Bedeutung der Karte führten - und nicht, wie bisher einfach beispielsweise 8 Schwerter abgebildet wurden. Viele der neueren Tarotdecks beziehen sich in diesem Punkt auf den Rider-Waite-Tarot.
→   Zur Bedeutung aller Tarotkarten des Waite-Tarots



Der Crowley Tarot

Crowley Tarot - Der Eremit
Crowley Tarot - Der Teufel
Crowley Tarot - Das Aeon
Abgebildet sind Der Eremit, Der Teufel und Das Aeon (Gericht). Der Crowley-Tarot ist wohl neben dem Rider-Waite-Tarot gleichermaßen bekannt. Er geht zurück auf Aleister Crowley, einem äußerst schillernden und berüchtigten Magier, der am 12.10.1875 in England geboren wurde und Mitte des 20. Jahrhunderts starb. Über Aleister Crowley gibt es viel zu lesen, und noch heute gibt es unzählige Interessenten, die sich mit seiner Person und seinen Werken beschäftigen. Gemalt wurden die Karten aber auch hier wieder von einer Frau, nämlich von der Künstlerin Lady Frieda Harris, die dieser Arbeit Überlieferungen zufolge mit viel Freude und Hingabe nachging. Nicht nur, aber auch gerade wegen seiner wunderbaren Farben und Motive ist der Crowley-Tarot heute sehr beliebt. Er weist überdies eine außerordentliche Fülle an Symbolik auf, illustriert alchemistische Motive und hat auch eine stark ägyptische Färbung.


Der Robin Wood Tarot

Robin Wood Tarot - As der Münzen
Robin Wood Tarot - Ritter DER STäBE
Robin Wood Tarot - 8 Schwerter
Abgebildet sind As der Münzen, Ritter DER STäBE und 8 Schwerter. Der Robin-Wood Tarot ist ein sehr moderner Tarot, dessen Motive detailliert und liebevoll gezeichnet sind. Er lehnt sich hinsichtlich der Illustrationen oft stark an das Rider-Waite-Deck an, wie an der Karte 8 Schwerter zu sehen ist, geht aber zugleich auch eigene Wege: besonders dort, wo die Symbolik des Waite-Tarots eher komplex ist und man zum vollen Verständnis entsprechend tieferes Wissen bräuchte, wird hier vereinfacht.


Der Druid Craft Tarot

Druid Craft Tarot - Die Liebenden
Druid Craft Tarot - Der Stern
Druid Craft Tarot - 2 Schwerter
Abgebildet sind Die Liebenden, Der Stern und 2 Schwerter. Der Druid Craft Tarot vereint insbesondere die Kernaspekte des Wicca-Kults und des Druidentums. Seine Motive sind wunderschön gemalt, ein Muss für jeden Sammler. In der Gestaltung folgt er den Motivvorgaben des Rider Waite Tarot und modifiziert ihn hinsichtlich der Symbolik: alle Symbole sind nicht mehr christlich, sondern der Naturmagie und Naturreligon verpflichtet. In den Wurzeln von Druidentum und Wicca findet sich das uralte, archetypische Konzept von Gott und Göttin wieder, die durch ihre Vereinigung die Welt erschaffen. Das Thema zweier Kräfte, die sich zyklisch miteinander vereinigen und dann wieder trennen, ist auch in diesem Tarot von zentraler Bedeutung und ist unter anderem schön auf der Karte "Die Liebenden" illustriert. Der Druid Craft Tarot ist einer der beliebtesten modernen Tarots. Er ist aussagekräftig und kompetent.


Der Sacred Circle Tarot (Tarot der Neuen Hexen)

Tarot der Neuen Hexen - Tod
Tarot der Neuen Hexen - Inititation
Tarot der Neuen Hexen - Der Weltenbaum
Abgebildet sind Tod, Initiation (Der Turm) und Der Weltenbaum (Die Welt). Dieser Tarot folgt keltischer Tradition. Die Motive entbehren jeglicher christlicher und kabbalistischer Symbolik. Der Anspruch dieses Tarots ist es, einer heidnischen Naturmagie gerecht zu werden, wie sie sich in der charakeristischen Prägung der Landschaften Irlands und Britanniens offenbart. Deshalb zeigen die fototechnisch bearbeiteten und eindrucksvollen Bilder im Hintergrund oft Orte, die dort als Energie-Zentren verehrt werden. Ein in meinen Augen sehr intensiver Tarot, allerdings leider ohne Situationsmotive der kleinen Arkana.


Der Walker Tarot

Walker Tarot - Die Päpstin
Walker Tarot - König DER STäBE
Walker Tarot - Königin der Münzen
Abgebildet sind Die Päpstin, König DER STäBE und Königin der Pentakel. Der Walker-Tarot benennt sich nach seiner Schöpferin Barbara G. Walker und erhellt die unübersehbaren Beziehungen zwischen dem Tarot, alten Mysterienkulten und vor allem den matriarchalischen Glaubenssystemen. Spuren einer Verehrung der "Großen Göttin" tauchen in den Karten auf und offenbaren damit auch auch wichtige Verbindungen zwischen Tarot und den vitalen Dimensionen weiblicher Sexualität. Die Motive dieses Tarots brechen Tabus und zeigen ihre Botschaft auf eine sehr eindrückliche Weise. Manchen mag er aber auch als "zu dunkel" erscheinen.


Der Petersen Tarot

Petersen Tarot - Kraft
Petersen Tarot - Der Turm
Petersen Tarot - Der Stern
Abgebildet sind Die Kraft, Der Turm und Der Stern. Die Schöpferin dieses herrlichen Tarots, Margarete Petersen, hat für die Fertigstellung der Karten genau 22 Jahre gebraucht. Erschienen ist der Tarot 2001; er zählt meines Erachtens zu den ausdrucksstärksten und schönsten der modernen Tarots. In farbgewaltigen und bewegten Bildern offenbaren sich ein tief weibliches Erleben und ein großartiges Körperempfinden. Petersen hat es geschafft, ihre Karten durch einen traumhaft-intensiven Zauber sprechen zu lassen, der sich um die Bilder legt, und der den Betrachter gleichzeitig fesselt und in Entzücken versetzt. Manche Kartennamen weichen von den traditionellen Bezeichnungen zugunsten eines weiblicheren Zugangs ab: so wandelte sich der Wagen zur "Wagenlenkerin", aus dem Eremiten wurde "Die Alte", die Karte Mäßigkeit heißt anregend "Die Grenzgängerin", und Der Magier erscheint einfach als "Magie". Die vier Sätze erscheinen als "Flammen" (statt Stäbe), "Federn" (statt Schwerter), Kelche und Münzen; an die Stelle der üblichen Hofkartenbezeichnungen treten Vater (König), Mutter (Königin), Sohn (Ritter) und Tochter (Bube).



Der Osho Zen Tarot

Osho Zen Tarot - Der Narr
Osho Zen Tarot - Konditionierung
Osho Zen Tarot - Ganzheit (As der Regenbogen)
Abgebildet sind Der Narr, 'Konditionierung' und 'Ganzheit - As der Regenbogen', wobei die beiden letztgenannten im 'klassischen' Tarot als 'Der Teufel' und 'As der Münzen' zu bezeichnen wären. Es wird damit deutlich, dass dieser Tarot vom ursprünglichen System abweicht, eigene Bezeichnungen der Karten verwendet und andere Schwerpunkte setzt. Er verpflichtet sich der Meditation und dem Anspruch, einen ganz individuellen Weg der Selbstfindung zu unterstützen, indem er sich auf den Zen-Buddhismus bezieht. Die Motive dieser Karten sind sehr farbenfroh und ausdrucksstark. Außerdem gewähren sie einen schnellen Zugang zu ihrer Botschaft.

 

Es gibt heute inzwischen unzählige weitere moderne Tarotdecks mit unterschiedlichsten Motiven und oft auch eingefärbt von bestimmten ethischen Richtungen. Der Tarot de Marseille gilt als der authentischste Tarot, da er keinerlei ethische Einfärbung hat.
Den Rider Waite Tarot möchte ich als das populärste moderne Tarotdeck bezeichnen. Er ist für Einsteiger meines Erachtens der am besten geeignete Tarot, da er aufgrund seiner durchweg szenenhaften Illustration der kleinen Arkanen leicht zugänglich ist, aber dennoch nicht zu viel esoterisches Hintergrundwissen bei der Deutung verlangt - ganz im Gegensatz zum ebenfalls sehr populären Crowley-Tarot.
"Klassisch" kann man den Waite-Tarot ebenfalls nennen, weil er sozusagen der erste der modernen Tarots ist, weil sich die meiste Tarotliteratur auf ihn oder den Tarot der Marseille bezieht, und weil er zum Ankerpunkt aller weiteren modernen Interpretationen wurde.
Die alten Zeichnungen im Waite-Deck, wie sie oben zu sehen sind, wurden inzwischen neu überarbeitet, nämlich im "Universal-Waite-Tarot", der aber streng bei der Symbolik von Waite bleibt, und nur die Zeichnungen ein bisschen morderner umsetzt.


 
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